Zur wirtschaftlichen Lage in den Badeanstalten.

Die allgemeine wirtschaftliche Notlage des ganzen Volkes macht auch vor den Badeanstalten — den städtischen und privaten Einrichtungen — nicht halt. Wir fragen uns: Kann und darf auf unsere Bäder mit Rücksicht auf die Volksgesundheit verzichtet werden? Sollen wir warten, bis zur Wirtschaftsnot und zur Geldnot für unser Volk auch noch Krankheitsnot und Seuchennot hinzukommt? Diese Notstände sind eine Gefahr für die Allgemeinheit, denn: unsere Bäder dienen vor allen Dingen der Gesunderhaltung. Sie erwecken die irgendwie gehemmte Lebenskraft im Menschen selbst wieder. Und diese lebenskraft des Menschen braucht das Volk von heute mehr denn je. Es darf nie so weit kommen daß das Baden als nicht absolut lebensnotwendig unterlassen wird, sondern wir müssen als die berufenen Vertreter des Badewesens, alles daran setzen, dem Volke die Einsicht, daß regelmäßiges Baden zur Gesundheit gehört, erhalten.

Autor
Ohlwein
Ausgabe
03/1948
Rubrik
Bäderbetrieb