Die allgemeine wirtschaftliche Notlage des ganzen Volkes
macht auch vor den Badeanstalten — den städtischen und
privaten Einrichtungen — nicht halt. Wir fragen uns: Kann
und darf auf unsere Bäder mit Rücksicht auf die Volksgesundheit
verzichtet werden? Sollen wir warten, bis zur Wirtschaftsnot
und zur Geldnot für unser Volk auch noch Krankheitsnot
und Seuchennot hinzukommt? Diese Notstände sind
eine Gefahr für die Allgemeinheit, denn: unsere Bäder dienen
vor allen Dingen der Gesunderhaltung. Sie erwecken
die irgendwie gehemmte Lebenskraft im Menschen selbst
wieder. Und diese lebenskraft des Menschen braucht das
Volk von heute mehr denn je. Es darf nie so weit kommen
daß das Baden als nicht absolut lebensnotwendig unterlassen
wird, sondern wir müssen als die berufenen Vertreter des
Badewesens, alles daran setzen, dem Volke die Einsicht, daß
regelmäßiges Baden zur Gesundheit gehört, erhalten.