Public Value Award
Public Value Award für das öffentliche Bad
Der Public Value Award für das öffentliche Bad würdigt Hallen- und Freibäder, die einen wesentlichen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Gerade in den zurückliegenden Corona-geprägten Jahren hat sich gezeigt, wie wertvoll öffentliche, meist kommunal geführte Schwimmbäder für ihr lokales Umfeld sein können. Wie aktiv und letztlich kreativ sie für die Gesellschaft sind, können deutschlandweit Badbetreiber/-innen in dem Wettbewerb unter Beweis stellen. Gemeinwohl gewinnt!
Neustart in 2025
Der „Public Value Award für das öffentliche Bad“ befindet sich derzeit in der Neukonzeption und wird 2025 ausgeschrieben werden. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.
Über den Wettbewerb
Gemeinwohl muss man wollen und können. Seit 2010 werden in Deutschland genau jene öffentlichen Bäder geehrt, die das in den Augen einer hochkarätigen Jury am besten können und einen herausragenden Beitrag zum Gemeinwohl (Public Value) leisten.
Noch immer stellen sich viele Bäder „unter Wert“ dar – sie sind unterbewertet! Sieht die Politik oder auch die Wirtschaft vor Ort den Nutzen eines Bades jenseits der unmittelbaren wasser- und gesundheitsbezogenen Angebote? Für die Begegnung der Generationen und unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen? Für das soziale und kulturelle Leben, für die Identität einer Stadt, aber auch für den Erhalt einer Badekultur mit der dazugehörigen Architektur?
Der Award unterstützt die Bäder, ihre Bedeutung vor Ort besser, breiter und tiefgründiger darzustellen. Gemeinwohl gewinnt – Badegäste, Mitarbeitende und nicht zuletzt die gesellschaftliche Akzeptanz. Dazu Juryvorsitzender Prof. Dr. Timo Meynhardt (Leipzig und St.Gallen):
„An der Frage nach dem Gemeinwohlbeitrag kommt heute niemand mehr vorbei, der sich der Öffentlichkeit stellen muss. Die Sorge der Bevölkerung ums Gemeinwohl ist in Deutschland seit Jahren hoch. Der Award zeigt auf, dass und wie öffentliche Bäder einen Beitrag leisten können, diese Sorge abzubauen. Mehr noch: Sie wirken als Beispiele, was gutes Zusammenleben bedeuten kann.“
Gemeinwohl bedeutet, Bedürfnisse nach einem guten Zusammenleben in der Gemeinschaft zu befriedigen oder präziser: allen in Eigenverantwortung dies zu ermöglichen sowie Zugang und Teilhabe zu fördern.
Gemeinwohl ist ein Klimafaktor des lebendigen Gemeinwesens. Im Bild: „Gute Luft“ braucht jeder zum Atmen, „schlechte Luft“ stört alle. Die Luftqualität betrifft jeden und alle tragen dazu bei. Gemeinwohl ist letztlich Ausdruck der Werte, die unser Zusammenleben prägen und damit den Menschen ermöglichen, sich zu entwickeln.
Die Diskussion um das Gemeinwohl ist in den vergangenen Jahren wieder verstärkt geführt worden. Unter Stichworten wie „Renaissance der Daseinsvorsorge“, „Grundversorgung“ oder „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ wird die Debatte in Deutschland auch im Bereich der öffentlichen Einrichtungen geführt. Die Grundfrage ist jeweils, wie die unterschiedlichen Gemeinwohlbelange unter einen Hut gebracht werden können. Nicht das „Ob“, sondern das „Wie“ ist die Frage unserer Zeit. Der Verweis auf in Aussicht gestellte Wirtschaftlichkeit reicht nicht. Soziale und ökologische Aspekte drängen stärker in den Blickpunkt.
An dieser Stelle kommt die gesellschaftliche Debatte ins Spiel. Die Fakten allein reichen nicht aus. Auf die Wahrnehmung kommt es an. Nur wer sein „Publikum“ auch erreicht, kann Wertschätzung erhalten. Der Award ist Ausdruck dieser Wertschätzung für Gemeinwohl.
Ein Gemeinwohlbad muss in mehreren Dimensionen punkten. Die Jury orientiert sich in der Bewertung am Modell der Public Value Scorecard (Meynhardt, 2013), die für Gemeinbelange im Badbereich angepasst wurde. Insgesamt fünf Aspekte werden zu je gleicher Wichtigkeit einbezogen. Am Ende des Juryprozesses entsteht für jedes Bad ein Punktwert, über den sich die Platzierung bestimmt.DIe fünf Dimensionen des Gemeinwohlbeitrags finden Sie weiter unter auf dieser Seite.
Die fünf Dimensionen des Gemeinwohlbeitrags
Hier geht es um die Kernaufgabe Gesundheitserhalt und -förderung. Wie steht es um die Qualität, die Funktionalität und die Vielfalt der Angebote? Tragen die Kurse zur Gesundheit bei? Wie wird den Badegästen die gesundheitsfördernde Wirkung des Wassers zuteil?
Hier geht es um angenehm-positive Erlebnisse und das Vermeiden von negativen Erfahrungen. Was trägt das Bad zum sinnlichen Erleben des Einzelnen bei? Wie ermöglicht es Wohlfühlen und Freude? Welche Rollen spielen Ästhetik und Schönheit (auch baulich) im Bad?
Hier geht es um den Beitrag zum Zusammenleben in der Gesellschaft. Wie ist das Bad in das Stadtleben und die Region integriert? Auf welche Weise stärkt es das Zugehörigkeitsgefühl? Bietet es Kooperationen und Vernetzungen?
Hier geht es um den Umgang mit natürlichen Ressourcen als moralische Frage. Wie umweltschonend wird das Bad geführt? Wie innovativ wird das Bad „energetisch“ weiterentwickelt? Auf welche Weise wird den Badegästen Umweltbewusstsein nahegebracht?
Hier geht es um wirtschaftliche Aspekte. Stimmt das Verhältnis von Aufwand und Nutzen? Unterstützt das Bad Gruppen aus dem kommunalen Umfeld? Hebt es den sozialen Lebensstandard?