Der Bader als Medizinalberuf in Kursachsen

In Zeiten stark wachsendem ökonomischen Drucks im medizinischen Sektor, ständig steigenden Gesundheitskosten und einer schleichenden Unterversorgung durch Ärzte in strukturschwachen Gebieten drängt sich die Rückbesinnung auf traditionelle Behandlungsweisen und eine stärkere Gewichtung der Prävention geradezu auf. So erscheint es nicht verwunderlich, dass derzeit die Behandlung durch Alternativmedizin einen regelrechten Boom erlebt. Diese Entwicklung verlangt ein Erinnern an die Zeit, in der nicht jedes Leiden den Automatismus des Besuchs beim studierten Mediziner auslöste, sondern neben diesem eine Vielzahl weiterer medizinischer „Dienstleister“ existierte. Zu nennen sind hier Barbier, Feldscheer (auch Feldscherer), Wundarzt oder Chirurg, Wurzelleute, Henker und nicht zuletzt der Bader. Seine Rolle im Kursächsischen Medizinalwesen soll Gegenstand der Betrachtung sein, wobei deren Entwicklung anhand historischer Quellen des Kursächsischen Rechts dargestellt wird. Aufgrund der weitgehenden Homogenität sind die Erläuterungen hierzu jedoch großteils regional übertragbar.

Autor
Erik Hahn, Universität Leipzig
Ausgabe
05/2008
Rubrik
Sammelbecken