Medizin und Badefreude im Mittelalter und in der frühen Neuzeit

Der Umgang mit Wasser zum Zwecke der Reinigung und des Erquickens von Körper und Geist ist ein Grundbedürfnis der Menschheit. Hygiene und Leibesertüchtigung in Form von Waschungen und Schwimmübungen stehen als konkret erfahrbare, körperlich-sinnlich Erlebnisse einer über-sinnlichen Dimension des Badens gegenüber, wie sie im ganzkörperlichen Eintauchen des Körpers bei der Taufe symbolisiert wird oder im Glauben an Rekonvaleszenz und Erneuerung von Leib und Seele in der Idee des Jungbrunnens erscheint. Im Mittelalter und in früher Neuzeit erhielt die Badekultur – losgelöst von jener, die die Römer in ganz Europa zu verbreiten verstanden – neue und andere Bedeutungszuweisungen. Für die gesamte Zeitspanne, die man als mittelalterlich bezeichnet, gibt es unterschiedliche Dimensionen des Badens.

Autor
Dr. Beatrice Weifenbach, Münster
Ausgabe
09/2007
Rubrik
Sammelbecken