Die Neufassung der DIN 19 643 (November 2012) sieht u. a. zur Desinfektion
des Schwimm- und Bade be -
ckenwassers verschiedene Elektrolyseverfahren
vor. Die in der bisherigen
Normenversion aufgeführten „Elektrolyseverfahren“ zeich nen sich dadurch
aus, dass eine chlorhaltige, wässrige Lösung nach Bedarf aus Sole oder Salzsäure
hergestellt und dem Beckenwasserkreislauf direkt zu dosiert oder
bevorratet und später dosiert wird. Neu
hinzugekommen sind nun Chlor elektrolyseanlagen im Inline-Betrieb, bei
denen keine separate Bevorratung von
Betriebsmitteln (Sole oder Salzsäure)
mehr stattfindet, sondern das chloridhaltige Schwimm- und Badebeckenwasser als Filtrat im Wasserkreislauf
befindliche Elektrolysezellen passiert.
Dabei reagiert ein Teil des Chlorids an
der Anode zu Chlor, das abhängig vom
pH-Wert hypochlorige Säure und Hypochlorid-Anionen bildet.
Im vorliegenden Artikel sollen die DINgerechten
Elektrolyseverfahren vorgestellt
und erläutert werden. Vorangestellt
werden die chemischen und
physikalischen Grundlagen der Elektrolyse
dargelegt. Weiterhin werden
die Abgrenzungen zu Elektrolyseverfahren
aufgezeigt, die nicht in der Normenreihe
19 643 be handelt werden,
und es wird erörtert, ob eine „chlorfreie“
Beckenwasserdesinfektion mittels
Elektrolyse möglich sein kann.