Ultrafiltration drucklos

Können Sie sich noch an die Zeit erinnern, als die ersten drucklosen Filter im Jahr 2002 für Staunen auf der interbad in Stuttgart sorgten? Teilweise wurden die seltsam anmutenden „Kunststoffkisten“ auch belächelt. Schließlich hatte man sich über Jahrzehnte an Stahl- und GFK-Filter gewöhnt. Jeder kannte sich damit aus, und in der DIN 19 643 waren alle Parameter für die altbewährte Technik nachzulesen. Doch es dauerte nicht lange mit dem Durchbruch, denn die Vorteile druckloser Filter waren für Bauherren, Architekten, Planer und Betreiber offensichtlich. Nicht nur der geringere Raumbedarf in der Bauhöhe, auch die guten Beobachtungsmöglichkeiten bei Betrieb und Spülung durch die offene Bauweise überzeugten. Ausschlaggebend waren aber letztendlich die geringeren Betriebskosten gegenüber den Druckfiltern, die Planer und Bauherren zum Umdenken bewegten. Nun also Ultrafiltration (UF) drucklos. Wieder wird es Berührungsängste geben, zumal dieses System bisher noch nicht in der DIN 19 643 enthalten ist. Die bekannten UF-Anlagen mit druckbetriebenen Hohlfasermodulen funktionieren doch ganz gut, wenn man die notwendigen Voraussetzungen und Betriebsbedingungen erfüllt. Gegen funktionierende Aufbereitungsanlagen gibt es ohnehin nichts einzuwenden – egal mit welcher Technik. Wenn da nicht die hohen Betriebskosten wären und der Wunsch nach Filteranlagen, die sowohl die geforderten Parameter erfüllen als auch leicht zu bedienen sind.

Autor
Dipl.-Ing. (FH) Reinhard Zoch
Ausgabe
03/2016
Rubrik
Bädertechnik