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Seit in den 70iger Jahren in der Bundesrepublik Deutschland eine neue Art von Freizeitvergnügen, die sogenannten Hot-Whirl-Pools, oder zu deutsch Warmsprudelbecken (WSB) aus Amerika angeboten wurden, hat das Interesse an dieser Art von Badebecken stetig zugenommen.

Wasserrutschen und andere Beckeneinbauten, wie z.B. Pilze werden in zunehmendem Maße in Schwimmbädern eingebaut, da sie die Attraktivität und damit die Besucherzahlen steigern.

Das Medizinische Komitee der FINA (Weltschwimmverband - Federation International Natacion Amateur) beschäftigte sich in den zurückliegenden Jahren mit den Problemen der hygienischen Beschaffenheit des Wassers in Schwimmbädern bei internationalen Veranstaltungen.

Zunächst hoffe ich, daß Sie mit mir der Ansicht sind, daß das 3. Statusseminar, vier Jahre nach dem zweiten im Jahre 1982, ein Erfolg war und eine Informationsquelle bildete, die gesprudelt hat. Ich möchte an dieser Stelle nochmals den Veranstaltern, an der Spitze Herrn Brummel, dafür danken, daß sie es wieder auf sich genommen haben, nach vier Jahren im Jahre 1986 dieses Statusseminar zu planen und zu gestalten.

Ehrung: Verleihung der Ehrenmedaille der Polnischen Gesellschaft für Hygiene an Prof. K. E. Quentin und Dipl.-Chem. F. Brummel

Die Entwicklungen auf dem Gebiet des Schwimmbeckenwassers der letzten zehn Jahre wurden von den Erfordernissen geprägt, die Aufbereitung mit modernen Methoden zu optimieren und damit eine Wasserqualität zu erzielen, die dem Wohlbefinden der Badenden Rechnung trägt und eine hygienisch einwandfreie Beschaffenheit des Wassers sicherstellt, um auch jegliche Gesundheitsbeeinträchtigung auszuschließen.

Die Norm DIN 19 643 sei spröde, unlesbar und unzugänglich, hört man immer wieder. Es müssen sehr viele sein, die diese Norm zur Hand genommen haben, denn sie ist in mehr als dreitausend Exemplaren verkauft worden und schlägt damit die Verkaufszahlen aller anderen Normen des Normenausschusses Wasserwesen im DIN, Deutschen Institut für Normung.

Der Gesetzgeber in Osterreich hat nach einem Vergleich von Erfahrungen aus dem In- und Ausland auf die Ergänzung bestehender Bundes- bzw. Landesgesetze im Hinblick auf die Hygiene in Bädern verzichtet und ein eigenes Bäderhygienegesetz einstimmig beschlossen. Das 254. Bundesgesetz vom 6. Mai 1976 (in Kraft seit 1.1.1977) über Hygiene in Bädern und Sauna-Anlagen ist ein Rahmengesetz, das neben den im Anschluß noch weiter ausgeführten Definitionen des Anwendungsbereiches und der Bewilligungsbestimmungen vor allem im III. Abschnitt, Hygienevorschriften, die Verordnungsermächtigung für den Gesundheitsminister enthält.

Ende der 60-iger Jahre zeigten wissenschaftliche Untersuchungen und praktische Erfahrungen die dringende Notwendigkeit, begleitende Maßnahmen zum österreichischen Bäderboom, bedingt durch ein nichtfunktionierendes Marktregulativ, zu definieren und zwar in Form von Richtlinien für den Bau und Betrieb von künstlichen Beckenbädern.

Seit dem 17.6.1976 werden in der DDR die hygienischen Forderungen an die Badewasserqualität durch eine 'Anordnung zur Gewährleistung der hygienischen Beschaffenheit des Badewassers in öffentlichen Schwimmbädern' (Gesetzblatt Sonderdruck Nr. 882) gesetzlich geregelt. In den Folgejahren entwickelte sich aus dieser Anordnung ein Standard und zwar TGL 37780 Bl. 01 'Badewasser; hygienische Forderungen', der seit dem 1.5.1982 verbindlich ist.

Seit 1984 findet auf bestimmte Bäder in den Niederlanden ein Erlaß, kraft des Gesetzes über Hygiene und Sicherheit in Bädern, das sog. WHVZ, Anwendung. Das heutige Gesetz datiert aus 1982. Das Zustandekommen dieser gesetzlichen Regelung ist aber nicht nur das Resultat der letzten Jahre.

Die Entwicklung der Bädernorm in der Schweiz Die erste Schweizerische Bädernorm, die SIA-Norm 173, wurde im Jahre 1968, nach vierjährigen Vorarbeiten durch den Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) erarbeitet und herausgegeben. Es dürfte weltweit die erste Norm auf diesem wichtigen Gebiet der öffentlichen Hygiene gewesen sein.

Medien zur Aufklärung der Bevölkerung über die letztlich tödlich verlaufende, erworbene Immunschwäche AIDS führte zu gehäuften Anfragen aus dem Bäderbereich, so daß wir unser in Heft 8 (1986) abgegebenes Statement ergänzen wollen.

BGA-Empfehlungen zur Vermeidung von Gesundheitsrisiken Das Bundesgesundheitsamt macht erneut darauf aufmerksam, daß Ultraviolett- Bestrahlungsgeräte zur Hautbräunung (Solarien, Heimsonnen) bei übertriebener oder unsachgemäßer Anwendung Gesundheitsrisiken bergen.